Buchstabe ‚B‘

Wenn du einen Begriff vermisst, dann schreibe es doch bitte in den Kommentar, damit ich es ergänzen kann.

BärDas Wahrzeichen an der Börse für fallende Kurse. Passend hierzu: Was bedeuten Bulle und Bär.
BärenfalleWenn die Kurse steigen, obwohl man mit fallenden Kursen gerechnet hat und sich dementsprechend im Markt positioniert hat (z.B. Leerverkäufe). Beispiel Tesla (Jahr 2020). Wenn ein Investor mit fallenden Kursen rechnet, dann leiht er sich Aktien von einem Broker und verkauft diese ohne sie wirklich zu besitzen mit der Hoffnung, dass der Kurs fällt und die Aktien billig gekauft werden können und an den Verleiher zurückgegeben werden können. Wenn nun aber entgegen der Erwartungen die Aktien steigen, dann sitzt der Investor in der „Falle“: Jetzt muss er die schon verkauften Aktien wieder am Mart einkaufen zu höheren Preisen um die short Verluste zu begrenzen („glattstellen“). Wenn nun zusätzlich die Nachfrage nach diesen Aktien hoch ist (und das Angebot knapp), dann kommt es zu einem sogenannten „short squeeze“. Die Preise steigen aufgrund der hohen Nachfrage immer mehr und die Leerverkaufsverluste dementsprechend auch. Teilweise geht es soweit, dass der Investor hofft, dass das Unternehmen neue Aktien in den Umlauf bringt, um überhaupt noch an die Aktien zu kommen.
BärenmarktEin Bärenmarkt ist das Gegenteil eines Bullenmarktes, also wenn es für die großen Indizes bergab geht und ein gewisser Pessimismus vorherrscht. Um einen Bärenmarkt von normalen Marktbewegungen abzugrenzen spricht man manchmal von mindestens 20% Abwärtsbewegung. Aber ist natürlich nur ein grober Richtwert.
BafinDie Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist – wie der Name schon sagt – zuständig für die Aufsicht aller Bereiche des Finanzwesens in Deutschland.
„Die ca. 2.700 Beschäftigten der BaFin arbeiten in Bonn und Frankfurt am Main. Sie beaufsichtigen 1.555 Banken, 1.189 Finanz- sowie 51 Zahlungs- und acht E-Geldinstitute sowie 94 deutsche Zweigniederlassungen ausländischer Kreditinstitute aus dem Europäischen Wirtschaftsraum, 551Versicherer und 33 Pensionsfonds sowie 547 Kapitalverwaltungsgesellschaften und knapp 6.900 inländische Fonds (Stand: 31. Dezember 2019)“ Quelle: Bafin.de
Traurige Berühmtheit erlangte die Bafin im Jahr 2020 rund um den Wirecard-Skandal.
BaisseFranzösisch für Bärenmarkt.
Balance-StrategieDer Begriff Balance-Strategie bezieht sich auf die Asset Allocation innerhalb eines Portfolio, also das bewusste Mischen von eher risikoloseren Wertpapieren (z.B. Anleihen) mit einem risikobehafteten Anteil der höhere Renditen verspricht (z.B. Aktien). Eine typische ausbalancierte Portfolio Gestaltung wären zum Beispiel 60% Aktien und 40% Anleihen. Zweites Beispiel: 25% Dividenden Aktien (von großen Unternehmen), 25% small caps, 25% Triple A Staatsanleihen und 25% investment grade Unternehmensanleihen (Beispiel von investopedia.de).
BalkenchartEin bestimmtes Format wie Wertpapiercharts dargestellt werden können. Hierzu auch Welche Aktiencharts gibt es?
BasiskonsumgüterGüter auf die ein Mensch auch in beispielsweise Rezessionen nicht verzichtet, wie zum Beispiel Nahrungsmittel, Kosmetik und Körperpflege. Aktien solcher Unternehmen sind in der Regel nicht so konjunkturabhängig wie z.B. Schmuckhersteller, Automobilkonzerne, Luxusgüterhersteller und Hotels (Nicht-Basiskonsumgüter). Solche Güter werden in wirtschaftlichen schweren Lagen gern einmal beim Konsum eingeschränkt.
Basispreis/BasiswertZwei Begriffe aus dem Optionsgeschäft. Der Basiswert ist der zugrunde liegende „Gegenstand“ (z.B. eine Aktie oder ein Rohstoff) und der Basispreis (auch strike genannt) ist dann der im voraus definierte Preise zu welchem das zugrunde liegende Wertpapier gekauft oder verkauft werden kann.
Basketzertifikat„Basket“ kommt aus dem englischen und heißt so viel wie „Korb“. Diesem Zertifikate-Typ liegt also ein Korb an Wertpapieren zugrunde (z.B. Aktien) an denen man mit dem Zertifikat partizipieren kann. Das ist ein wenig vergleichbar mit einem Fonds, nur dass das Zertifikat in der Regel nicht aktiv gemanagt wird und auch aus viel weniger Wertpapieren besteht. All das mit den üblichen Nachteilen/Risiken von Zertifikaten.
BauchgefühlSelbst die Wissenschaftler sprechen heutzutage von einem „Bauchhirn“ und es ist längst bekannt, dass Manager viele Entscheidungen (sogar den Großteil) aus dem Bauch heraus treffen. Allerdings hat das komplexe Nervensystem in der Bauchgegend, welches teilweise mit dem Gehirn vergleichbar ist, nichts mit den sogenannten Bauchentscheidungen zu tun. Diese fallen nämlich in den Bereich der Intuition und zeigen sich als Erfahrungswerte aus den Tiefen des inneren Bewusstseins. Interessant: „Bauchgefühl“ ist vor allem ein Deutsches Wort und existiert in anderen Sprachen nicht immer in dieser Art und Weise. Der Franzose benutzt das Wort Herz und der Spanier Intuition. (Vgl. Focus: Die Intelligenz der Körpermitte denkt mit).
Behavorial FinanceAuf deutsch: Verhaltensökonomik. Es handelt sich um ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften, welches sich ganz allgemein ausgedrückt mit der Psychologie von Individuen (an der Börse die Investoren) beschäftigt. Im Mittelpunkt steht hier das oftmals irrationale Verhalten von Markteilnehmern.
BenchmarkEin ganz wichtiger Begriff: Die Benchmark trägt dazu bei ein Investment bezüglich der Rendite mit einem Vergleichsportfolio zu testen. Höhere Renditen erklären sich in der Regel mit einem höher eingegangenen Risiko. Hier kann man richtig gut schummeln und manipulieren: Wenn du zum Beispiel small caps in dein Portfolio mischst und als Benchmark den DAX ausgibst, dann wirst du sehr wahrscheinlich in dem Großteil der Vergleichsjahre den Markt schlagen, da small caps i.d.R. etwas besser performen aufgrund ihres erhöhten Risikos (Risikoprämie/Faktorprämie). Das wurde und wird auch in der Finanzbranche oft gemacht um den ahnungslosen Privatanleger zu überzeugen oder um schlecht gelaufenen aktiven Fonds wieder neues Leben einzuhauchen.
BerichtigungsaktienManchmal auch Gratisaktien oder Zusatzaktien genannt. Es handelt sich um die Aktien, die man bekommt, wenn das Unternehmen, z.B. durch die Umwandlung von Rücklagen in Grundkapital, neue Aktien ausgibt. Dadurch vermindert sich der Wert der alten Aktien und man bekommt gemäß Bezugsrecht eben diese neuen Aktien gratis. Der Insgesamtwert (also Aktienwert vor Grundkapitalerhöhung und danach) bleiben identisch.
Beta-FaktorBetafaktor (β) = Gibt an wie stark eine Aktie im Vergleich zum Markt schwankt (Marktrisiko).
Bewerten (Aktien, Unternehmen)Ein wesentlicher Bestandteil der Fundamentalanalyse. Hier versucht man herauszufinden ob ein Unternehmen qualitativ hochwertig ist und der „wahre“ Unternehmenswert auch dessen Bewertung an der Börse (Marktkapitalisierung) entspricht.
BezugsrechtBei einer Kapitalerhöhung geben Unternehmen neue Aktien heraus um das Grundkapital zu erhöhen. Investoren die schon Aktien besitzen haben hierbei das Recht – entsprechend dem Bezugsverhältnis (Altaktien/neue Aktien) – junge Aktien zu erwerben, da sich sonst ihre Anteile verwässern würden.
BilanzJede Aktiengesellschaft muss einmal im Jahr (zu einem bestimmten Stichtag) eine Gegenüberstellung von Vermögen, Eigenkapital und Schulden anfertigen. Dieser Teil des Geschäftsabschlusses nennt man Bilanz.
BilanzkennzahlenWirtschaftliche Indikatoren die man entweder direkt aus der Bilanz/Gewinn- und Verlustrechnung ablesen kann oder aus der Bilanz errechnet, wie zum Beispiel Eigenkapitalquote, Free Cashflow, Gesamtkapitalrendite, KGV … Diese dienen dann oft als Grundlage für eine ausführliche Wirtschaftlichkeitsanalyse.
BilanzskandalImmer wieder haben in der Historie Unternehmen traurige Berühmtheit erlangt, indem sie ihre Zahlen manipuliert haben und sich reicher gerechnet haben als sie wirklich sind. Aktuelles Beispiel ist der Skandal rund um Wirecard. Die Verlierer sind dann meist die Aktionäre, da Eigenkapitalgeber im Vergleich zu Fremdkapitalgebern lediglich nachrangig bedient werden.
Bill GatesDiesen Mann kennt fast jeder. Seine Microsoft Unternehmen hat geschätzt 40.000 Aktionäre zu Millionären gemacht.
BIPDas BIP (=Bruttoinlandsprodukt oder engl. GDP= Gross domestic product) gibt die Summer aller Güter und Dienstleistungen an die innerhalb eines Jahres innerhalb eines Landes entstanden sind und beschreibt die Wirtschaftskraft eines Landes. 2018 lag das BIP in Deutschland bei rund 3,4 Billionen €. Das waren ca. 29% des gesamten BIP’s in der Eurozone.
Bitcoin„Bitcoin ist die erste und weltweit marktstärkste Kryptowährung auf Grundlage eines dezentral organisierten Buchungssystems. Zahlungen werden kryptographisch legitimiert (digitale Signatur) und über ein Rechnernetz gleichberechtigter Computer (peer-to-peer) abgewickelt“ (Quelle: Wikipedia.de)
Blue ChipsFür den Begriff gibt es keine eindeutige Definition und er wird oft unterschiedlich ausgelegt. Nach meiner Auffassung handelt es sich um die größten Unternehmen (nach Marktkapitalisierung) eines Landes, die sich in einem nicht allzu weit gefassten Leitindex wiederfinden (z.B. Dow Jones). „Blue chips“ sind übrigens im Casino die Chips mit dem höchsten Wert. Natürlich könnte man Blue Chips auch aufgrund des Bekanntheitsgrades, Stabilität in Krisenzeiten, Dividendensicherheit … definieren.
Bollinger BänderEin Begriff aus der Chartanalyse. Ganz vereinfacht: Man berechnet die Standardabweichung der durchschnittlichen Aktienpreise in der Vergangenheit und legt eine Linie über und unter den Chart und bekommt eine Eingrenzung innerhalb welcher sich die Kurse auch für die Zukunft am wahrscheinlichsten bewegen.
Bondsengl. für Anleihen
BonitätsrisikoBonitätsrisiko beschreibt – vereinfacht und allgemein ausgedrückt – die Unfähigkeit (manchmal auch den Unwillen) eines Schuldners ausstehende Zahlungen zu leisten. Eine Menge Ratingagenturen (Standard & Poor’s, Morningstar, Moody, Fitch … ) sorgen dafür, dass es für alle gängigen Wertpapiere eine Einschätzung der Bonität des entsprechenden Emittenten gibt. Paradoxerweise muss ein Staat (am Beispiel Staatsanleihen), umso mehr Zinsen bezahlen, je schlechter er dasteht (also je weniger Vermögen, desto mehr muss man bezahlen). Wirtschaftlich gesehen ist das natürlich sachlogisch (Risikoprämien).
Bonuszertifikat„Mit Bonuszertifikaten er­zielen Anleger auch dann eine posi­tive Rendite, wenn sich ein Basis­wert ledig­lich seit­wärts oder so­gar leicht ab­wärts bewegt. Ein Bo­nus­zertifikat zahlt am Lauf­zeit­ende einen bekannten Bonusbetrag zurück, wenn eine be­stimmte Kursschwelle (Barriere) wäh­rend der Laufzeit niemals durch den Kurs­ver­lauf des Basis­werts berührt oder unter­schritten wird. Geht es da­ge­gen durch­weg aufwärts mit dem Basis­wert, ist der Ertrag des Bonuszertifikats nicht be­grenzt: An­leger partizipieren im Ver­hältnis 1:1 von stark stei­genden Kursen über das Bonuslevel hinaus. Sollte dage­gen die Barriere ein- oder mehrfach zu einem beliebigen Zeit­punkt verletzt werden, dann verfällt die Teilschutzfunktion des Zertifikats und der Anspruch auf den Bonusbetrag und es verhält sich analog zum Basiswert.“ (Quelle: finanzen.net/ratgeber/wertpapiere/bonuszertifikate)
BoomStarke Kursteigerungen an der Börse.
BörsenbriefViele bekannte Börsengurus (aber natürlich auch mehr oder weniger seriöse Verlagshäuser) informieren – gegen nicht unerhebliche Gebühren – regelmäßig über die Ereignisse und vor allem zukünftige Chancen an den Börsen. Geld daran verdienen tut in der Regel nur der Börsenbrief-Herausgeber.
BörsencrashExtreme Kurseinbrüche von Wertpapieren in meist sehr kurzer Zeit (wenige Wochen).
Börsenmaklerveraltet für Skontroführer.
BörsenplätzeIn Deutschland ist wohl die Börse in Frankfurt am berühmtesten, aber es gibt auch noch weitere Regionalbörsen in Deutschland die alle ihren eigenen Reiz haben.
BörsenregelnRegeln die Investoren beim Traden beachten sollten. Hier verweise ich natürlich gerne auf meinen eigenen Beitrag.
BörsenumsatzDie Gesamtzahl aller Transaktionen (in Stückzahl oder in €) die für ein bestimmtes Wertpapier innerhalb eines abgeschlossenen Zeitraums getätigt werden.
BörsenzyklusEin Börsenzyklus umfasst eine Hausse inklusive der vorangegangenen/folgenden Baisse.
BörsenindizesAls Index versteht man eine Gruppierung von Unternehmen aufgrund eines Auswahlkriteriums: Die Marktkapitalisierung sortiert Unternehmen beispielsweise nach Größe (DAX, MDAX, SDAX), aber es gibt auch bestimmte Themenindizes wie Dividenden, Umwelt, Branchen usw. Indizes werden dann in der Regel mit ETF’s investierbar.
BörsenstrategieSystematisch beim Aktienkauf vorangehen. Eine kleine Auswahl an Strategien anhand von Dividenden beschreibe ich in: Dividendenstrategien. Aber den Markt schlägt man in der Regel damit nicht.
BranchenstrategieEine bewusste Über-oder Untergewichtung von verschiedenen Branchen, wie Energie, Gesundheit, Versorger, Luxus, Telekommunikation, Technologie, Transport, Kapital, Verbrauch, Finanzdienstleistungen, Rohstoffe …
BRICS-StaatenEine vom Chefvolkswirt der Bank Goldman Sachs im Jahr 2001 ins Leben gerufene Abkürzung der wirtschaftlich aufstrebenden Nationen Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Viele Finanzprodukte wurden insbesondere damals auf diese Länder ausgegeben. Als Nachfolger von BRICS rückten die „Next eleven“ in den allgemeinen Investmentfokus.
Buchwert„Der Buchwert eines Unternehmens setzt sich aus Vermögensgegenständen und Schulden zusammen, die jeweils zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet werden und um Abschreibungen und Zuschreibungen nach Handels- und Steuerrecht zu korrigieren sind. Daher kommen bei der Ermittlung des Buchwertes die handelsrechtlichen Vorschriften zur Rechnungslegung sowie steuerrechtliche Bewertungsvorschriften zur Anwendung. Folglich ist der Buchwert eines einzelnen Wirtschaftsgutes oder Schuldpostens der Wert, zu dem ein Wirtschaftsgut in der Bilanz ausgewiesen wird.“ (Quelle: steuertipps.de)
Buffett, WarrenWarren Buffett ist der vielleicht berühmteste Investor aller Zeiten. Seit Jahrzehnten schlägt er den Markt und ist das Sinnbild für ‚value investing‘. Eine ausführliche Würdigung und Erklärung seiner Performance findest du in dem Beitrag: Buffett vs. Effizienzmarkthypothese.
Bullenmarktsiehe Bärenmarkt. Analog für Bewegungen nach oben >20%.
Bundesschatzbrief„Bundesschatzbriefe waren Schuldverschreibungen der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurden bis Dezember 2012 mit Laufzeiten von sechs oder sieben Jahren emittiert. Die letzte Bundesschatzbriefausgabe wurde am 1. September 2019 fällig und getilgt“ (Quelle: deutsche-finanzagentur.de).
Buy and holdEng verbunden mit dem soeben erwähnten Warren Buffett. Buy and hold bedeutet im Prinzip die Aktie zu kaufen und nie wieder zu verkaufen. „Unsere bevorzugte Haltedauer lautet: für immer“ hat Buffett einmal gesagt. Streng genommen ist Buy and hold auch nicht gleichzusetzen mit dem sogenannten Passiven Investieren, da Indexfonds ja auch laufend neu zusammengesetzt werden. Bestes Beispiel ist das Aufstocken des DAX von 30 auf 40 Unternehmen im September 2021.

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