Börsenlexikon: ‚A‘

Die hier erklärten Börsenbegriffe mit dem Anfangsbuchstaben ‚A‘ werden so einfach wie möglich gehalten.

  • Abgeltungssteuer: Kapitalerträge werden durch die Abgeltungssteuer mit 25 % versteuert. Dazu kommt der Solidaritätszuschlag und eventuell die Kirchensteuer.
  • Absteigendes Dreieck: Kursformation aus der Chartanalyse. Zwei Trendlinien (obere fallend und untere horizontal verlaufend), die in der Regel einen bearishen Kursverlauf andeuten. Gegenpart: Aufsteigendes Dreieck.
  • Abwärtstrendlinie: Fallende Linie, die Kursgipfel miteinander verbindet. Ein Bruch dieser Trendlinie  könnte einen neuen Aufwärtstrend anzeigen. Gegenpart: Aufwärtstrendlinie.
  • Ad-hoc: Wenn ein Unternehmen Informationen hat, die den Kurs beeinflussen könnten, müssen diese sofort veröffentlicht werden, damit alle Marktteilnehmer und Aktienbesitzer dieses Unternehmens die gleichen Chancen haben, angemessen auf diese Informationen zu reagieren. Vergleich hierzu §26 WpHG.
  • Advance-/Decline-Linie: Technischer Indikator zur Messung der Breite eines Marktauf- oder -abschwungs. 
  • Agio: Wenn Sie einen Fonds kaufen, kann es sein, dass Sie einmalig einen sogenannten Ausgabeaufschlag bezahlen müssen (meist ein bestimmter Prozentsatz zusätzlicher zur Anlagesumme). Diese zusätzliche Gebühr wird für die Deckung der laufenden Kosten des Fonds verwendet.
  • AG (Aktiengesellschaft): Es handelt sich rechtlich um eine Kapitalgesellschaft, deren Grundkapital in Aktien zerlegt ist.
  • Aktie: Mit dem Erwerb einer Aktie sind Sie mit einem bestimmten Betrag an dem Grundkapital eines Unternehmens beteiligt und es stehen Ihnen besondere Rechte zu. Mehr dazu hier.
  • Aktiencrash: Stark und schnell fallende Börsen. Meist am Ende von Spekulationsblasen und mit Panikverkäufen assoziiert. 
  • Aktienindex: Ein Beispiel hierfür ist der DAX. Mit einem Index werden Unternehmen verschiedener Branchen oder Länder zusammengefasst um einen Überblick über diesen jeweiligen Markt zu bekommen. Aber es gibt natürlich auch Indices auf andere Anlageklassen.
  • Aktiensplit: Bei einem Aktiensplit vergrößert sich die Anzahl der Aktien, die ein Unternehmen herausgegeben hat. Die Aktien werden optisch billiger. Bei einem Split von 1:5 zum Beispiel erhält ein Aktionär für seine Aktie fünf neue Aktien (aktuelles Beispiel im August 2020 ist Tesla). Am Gesamtwert ändert sich nichts für den Aktionär. Ein niedriger Kurs sorgt oft dafür, dass mehr Aktien gekauft werden, da diese nun optisch billiger wirken.
  • Analysten-Ratings: Banken oder auch unabhängige Institute bewerten Aktien und verteilen Noten. Berühmte Ratingagenturen sind zum Beispiel Standard & Poor’s oder Moody’s.
  • Anker: Mentales Konzept, welches einen typischen Börsenfehler beschreibt. Beispiele: a) Du möchtest die zukünftigen Chancen deiner Aktien einschätzen (evtl. nachkaufen) und machst dies unbewusst davon abhängig, ob du gerade in der Verlust oder Gewinnzone bist, obwohl dies voneinander unabhängige Ereignisse sind. b) Klassisches Spiel: Schreibe deine Telefonnummer auf Papier und beantworte danach eine Quizfrage (zB. Wie hoch ist der Berliner Fernsehturm). Viele Studien zeigen, dass in der Regel die Telefonnummer mit der eigentlich davon unabhängigen Antwort der Quizfrage korreliert (also je größer die Telefonnummer desto höher die Schätzung des Turms und vice versa).
  • Anlagefehler: Typische Börsenfehler, die meist Privatanleger machen. Siehe unsere Rubrik: Börsenfehler.
  • Anlageklassen: Mit dem Wort Anlageklassen kategorisiert man Formen der Geldanlage. Einzelne Anlageklassen wären zum Beispiel: Aktien, Anleihen, Immobilien etc. …
  • Anlagestrategie: Strategien, die an der Börse zu Erfolg führen können. Typische Beispiele: Dividendenstrategien und antizyklische Strategien.
  • Anlagevermögen: Das in der Bilanz angegebene dauerhafte Vermögen eines Unternehmens.
  • Anleihen: Ganz einfach ausgedrückt: Sie leihen zum Beispiel dem Staat Geld (bei Staatsanleihen) und bekommen über einen festen Zeitraum Zinsen dafür.
  • Anlegertyp: Der Versuch die Risikobereitschaft eines Anleger zu bestimmen. Hierzu gibt es auch verschiedene Tools im Internet. 
  • Antizyklische Strategie: Die antizyklische Strategie wird unter anderem auch von Warren Buffett angewendet: Handeln gegen den vorherrschende Trend kann auch gehörig ins Auge gehen.
  • Asiatische Währungskrise: „Berühmte“ Finanzkrise, die 1997 in Thailand begann und auf viele asiatische Länder übergriff.  
  • Asset-Allocation: Das Englische Wort für Portfolio-Strukturierung, also wie stark sind verschiedene Anlageklassen in meinem Portfolio gewichtet.
  • Aufsichtsrat: Der Aufsichtsrat überwacht eine die Geschäftsführung einer Kapitalgesellschaft.
  • Aufsteigendes Dreieck: Ähnlich wie absteigendes Dreieck, allerdings mit bullischer Implikation: Die obere Trendlinie verläuft horizontal und die untere steigt an.
  • Aufwärtstrendlinie: Ansteigende Linie, welche lokale Tiefs der vorangegangenen Bewegungen verbindet. Trendlinien sind umso signifikanter je länger sie bestehen und je öfter sie getestet worden sind. 
  • Außreißer-Gap: (Plötzlicher) Kurssprung in der Mitte eines bestehenden Aktientrends.

Hast du dein gesuchtes Wort nicht gefunden? Dann schreibe es gerne in das Kommentarfeld. Ich bin darauf angewiesen, da das Lexikon in ferner Zukunft möglichst vollständig sein soll.

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